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Projekt-ID 123

Kohortenstudie zu den Auswirkungen verschiedener Tabakrauch-Regelungen im Gastgewerbe auf Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen sowie das Rauchverhalten von Angestellten (COSIBAR)

Das Schweizerische Tropen- und Public-Health Institut (Swiss TPH) untersucht in Zusammenarbeit mit dem Institut Universitaire Romand de Santé au Travail Lausanne und dem Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich, wie die Einführung von Rauchverboten in Gaststätten die Gesundheit der Angestellten beeinflusst.

Mit der Studie wird erforscht, ob sich die Gesundheit der Angestellten von Restaurants und Bars mit totalem Rauchverbot stärker verbessert, als wenn weniger restriktive Massnahmen zum Schutz vor Passivrauchen umgesetzt werden (z.B. Trennung in rauchfreie und nicht rauchfreie Abteile). Ausserdem werden Auswirkungen auf das Rauchverhalten sowie die Einstellungen zu Rauchregelungen und deren Umsetzung untersucht.In Ländern, die bereits früher Rauchverbote in Gaststätten eingeführt haben, wurde diese Thematik teilweise untersucht.

Mit dieser Studie werden nun bestehende Forschungslücken geschlossen, indem insbesondere folgenden Aspekten Rechnung getragen wird:

  • In der vorliegenden Studie werden die Lungen- und Herzfunktion (Herzrhythmusvariabilität) sowie die Passivrauchbelastung direkt gemessen (objektive Parameter). Diese objektiven Messungen sind wissenschaftlich aussagekräftiger als subjektive Angaben der Angestellten über ihre Passivrauchbelastung und ihre Gesundheit (z.B. Auftreten von Atemwegsbeschwerden).
  • Die Herzrhythmusvariabilität ermöglicht Aussagen über ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. Diese Studie untersucht nun erstmals, ob und wie eine Reduktion der Passivrauchbelastung die Herzrhythmusvariabilität beeinflusst.
  • Die ebenfalls vom TPF finanzierte Studie "Feinstaubmessung in Gastronomiebetrieben" hat 2007/2008 in Schweizer Gaststätten erstaunlich hohe Feinstaubwerte im rauchfreien Bereich nachgewiesen, wenn das Rauchen irgendwo im Gebäude erlaubt war. Das legt den Schluss nahe, dass die räumliche Trennung für den Gesundheitsschutz der Angestellten deutlich weniger bringt als ein allgemeines Rauchverbot. Die vorliegende Studie untersucht nicht nur den Einfluss von kompletten Rauchverboten sondern auch, ob eine Trennung von rauchfreien und nicht rauchfreien Abteilen ebenfalls zu einer Verbesserung der Gesundheit der Angestellten führt.


  • Die gegenwärtige Situation in der Schweiz mit kantonal unterschiedlichen Rauchregelungen, die teilweise bereits gelten oder in den nächsten beiden Jahren zu verschiedenen Zeitpunkten eingeführt werden, erlaubt es, quasi eine experimentelle Studie durchzuführen. Es wird die Gesundheit und das Rauchverhalten von Angestellten ohne Rauchregelung mit der Gesundheit von Angestellten mit Rauchregelungen verglichen.
    Das Design der Studie ist insofern einzigartig, als auch stufenweise unterschiedliche Passivrauchexpositionen untersucht werden. Sie wird deshalb neue Erkenntnisse für Auswirkungen schon niedriger Dosen Passivrauch auf Atemwegs- und Herzkreislaufgesundheit liefern. Solche Erkenntnisse sind auch für die Expositionssituation der Allgemeinbevölkerung relevant. Im schweizerischen Kontext ist von Bedeutung, dass mit dieser Studie der Gesundheitseffekt von unterschiedlichen Rauchregelungen direkt evaluiert werden kann. Damit wird diese Studie wichtige Grundlagendaten für zukünftige Diskussionen und Entscheidungen liefern.

    Trägerschaft

    • Institut für Sozial und Präventivmedizin (ISPM), Universität Zürich
    • Institut Universitaire Romand de Santé au Travail (IST), Lausanne
    • Swiss Tropical and Public Health Institute (Swiss TPH)

    Spezifische Settings

    • Arbeitsplatz

    Spezifische Zielgruppen

    • Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer

    Liste nationale Massnahmen

    • Nein

    Förderbereiche

    • Schutz vor Passivrauchen
    • Forschung

    Finanzierungsdauer

    01.07.2009 bis 31.01.2013

    Finanzielle Unterstützung durch den TPF

    948 297 Franken

    Kontakt

    Swiss Tropical and Public Health Institute (Swiss TPH)
    Martin Röösli
    Socinstr. 57
    Postfach
    4002 Basel
    martin.roosli@unibas.ch

    Downloads

    Forschungsbericht Kohortenstudie zu den Auswirkungen verschiedener Tabakrauch-Regelungen im Gastgewerbe auf Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen sowie das Rauchverhalten von Angestellten (PDF, 14.11.2013, 1,33Mb)
    Zusammenfassung Forschungsbericht Kohortenstudie zu den Auswirkungen verschiedener Tabakrauch-Regelungen im Gastgewerbe auf Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen sowie das Rauchverhalten von Angestellten (PDF, 14.11.2013, 0,03Mb)

    Links

    Feinstaubmessung in Gastronomiebetrieben
    Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Universität Zürich
    Institut Universitaire Romand de Santé au Travail (IST)
    Schweizerisches Tropen-und Public-Health Institut (Swiss TPH)