zurück zur Suche | Details in Französisch oder Italienisch anzeigen
Projekt-ID 215
Das Departement Epidemiology and Public Health des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts untersucht in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich die kurz- und langfristigen Auswirkungen der kantonal unterschiedlichen Rauchverbotsgesetze auf die Herz- und Atemwegsgesundheit sowie die perinatale Gesundheit der Schweizer Bevölkerung.
In der Schweiz variiert der Schutz der Bevölkerung vor dem Passivrauchen im öffentlichen Raum je nach Kanton beträchtlich. Manche Kantone wenden das am 1. Mai 2010 in Kraft getretene Bundesgesetz an, welches das Rauchen in öffentlich zugänglichen Räumen untersagt, aber gewisse Ausnahmen vorsieht (Raucherlokale oder bediente Fumoirs). Andere Kantone haben ein strengeres kantonales Gesetz, das diese beiden Möglichkeiten untersagt. Die wenigen vorhandenen Studien, welche die Auswirkungen der kantonalen Regelungen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Passivrauchen untersuchten, konnten einen unmittelbaren Nutzen für die kardiovaskuläre Gesundheit der Bevölkerung nachweisen.
Mit dem Ziel die Tabakprävention in der Schweiz zu verstärken, ist es sinnvoll zu wissen, ob dieser gesundheitliche Nutzen mittel- und langfristig anhält, ob solche Veränderungen auch bei anderen Krankheiten zu beobachten sind, welche Bevölkerungsgruppen am meisten vom Gesetz profitieren, ob die verschiedenen kantonalen Regelungen einen Einfluss auf das Ausmass dieser Veränderungen haben, und schliesslich, welches die künftigen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der verschiedenen kantonalen Regelungen sind. Zweck dieser Studie ist, die kurz- und langfristigen Auswirkungen der verschiedenen Rauchverbotsgesetze auf die Herz- und Atemwegsgesundheit sowie die perinatale Gesundheit der gesamten Schweizer Bevölkerung zu untersuchen. Durch die Anwendung einer einheitlichen statistischen Methode soll die Studie unter anderem Ergebnisse liefern, die interkantonale Vergleiche der geltenden Regelungen ermöglichen. Ausserdem soll aufgrund der Ergebnisse evaluiert werden können, ob seit Inkrafttreten des Gesetzes weitere Wirkungen - wie ein Rückgang der Anzahl Rauchender - festzustellen sind.
Die neuen Daten werden auch in Vorhersagemodelle einbezogen, welche die langfristige Auswirkung der verschiedenen kantonalen Varianten der Tabakprävention miteinander vergleichen und dabei weitere kontextuelle Faktoren berücksichtigen.
01.01.2014 bis 31.01.2016
561 067 Franken
Swiss Tropical and Public Health Institute (Swiss TPH)
Martin Röösli
Socinstr. 57
Postfach
4002 Basel
martin.roosli@unibas.ch